Am Pfingstwochenende stand ein ganz besonderes Mutter-Sohn-Abenteuer auf dem Plan: eine Reise nach Karlsruhe.
Die Idee dazu kam von meinem Sohn, der mit mir unbedingt das ZKM – Zentrum für Kunst und Medien – besuchen wollte.
Das ZKM in Karlsruhe ist ein weltweit einzigartiges Kulturinstitut, das an der Schnittstelle von Kunst, Medien und Technologie arbeitet. Es wurde 1989 gegründet, um klassische Kunstformen mit den neuen Technologien des digitalen Zeitalters zu verbinden. In dem imposanten ehemaligen Industriebau – der früher eine Munitionsfabrik war – finden heute Ausstellungen, Workshops, Konzerte und Forschungsprojekte statt, die aktuelle gesellschaftliche, politische und technologische Themen reflektieren.
Am Samstagmorgen machten wir uns mit unserem Kastenwagen auf den Weg. Am Stadtrand von Karlsruhe fanden wir einen perfekten Übernachtungsplatz – ruhig gelegen und nur einen Katzensprung von der Straßenbahnlinie 1 entfernt. Dank unseres Deutschlandtickets war der Ort ein idealer Ausgangspunkt.
Bevor es ins ZKM ging, stärkten wir uns mit einem kleinen Imbiss im gemütlichen Café Coffee Boxx. Gut gelaunt ging es dann zu Fuß Richtung ZKM, vorbei an wunderschönen Altbauten, die den Weg durch die Stadt zu einem echten Spaziererlebnis machten.
An der Kasse des ZKM angekommen, wurden wir überrascht: Seit dem Vortag lief eine neue Ausstellung – und in wenigen Minuten sollte dazu eine Führung starten. Neugierig wie wir waren, sagten wir sofort zu.
Die Ausstellung „Johan Grimonprez. All Memory Is Theft“ versprach einen tiefen Einblick in die Werke des belgischen Künstlers und Filmemachers. Grimonprez ist bekannt für seine kritischen, collageartigen Filmessays, die sich mit Medien, Macht und Geschichte auseinandersetzen.
Ein Highlight des Tages: Johan Grimonprez selbst stieß zu unserer Gruppe und führte uns persönlich durch seine Ausstellung. Besonders eindrucksvoll war seine Erläuterung zum Film »Soundtrack to a Coup d’Etat«, in dem er aufzeigt, wie Politik, Musik und Propaganda im Kalten Krieg miteinander verwoben waren. Der Film verknüpft Archivmaterial mit Jazz und historischer Analyse – und erzählt unter anderem die Geschichte der Ermordung von Patrice Lumumba und der Rolle westlicher Geheimdienste.
Seine Erzählweise war fesselnd, seine Recherchetiefe beeindruckend – ein seltenes Erlebnis, einem Künstler so direkt begegnen und Fragen stellen zu dürfen.
Den restlichen Samstag nutzten wir, um die Umgebung zu erkunden. Besonders charmant war Durlach, der älteste Stadtteil Karlsruhes, mit seinen verwinkelten Gassen und dem historischen Flair. Dort gönnten wir uns bei CURR72 eine sagenhaft gute Currywurst – ein unerwartetes Highlight!
Zurück in der Innenstadt gab es im Eiscafé Casal ein Eis zur Belohnung, bevor wir den Abend stilvoll in der Bella Cosa Rooftop Bar ausklingen ließen – mit Blick über die Dächer der Stadt. Später brachte uns die Linie 1 bequem zurück zum Wohnmobil.
Am Pfingstsonntag meinte es das Wetter leider nicht gut mit uns – es regnete. Doch wir machten das Beste daraus: Im Kaffee&Brot stärkten wir uns mit dem vielleicht besten Avocado-Rührei-Croissant, das ich je gegessen habe. Nach einem kurzen Spaziergang durch die feuchten, aber trotzdem charmanten Straßen Karlsruhes traten wir zufrieden und voller Eindrücke die Heimreise an.
Ein Wochenende voller inspirierender Kunst, leckerem Essen und wertvoller gemeinsamer Zeit. Karlsruhe hat uns nicht nur überrascht – es hat uns begeistert. Und das ZKM? Ein Ort, den man definitiv öfter besuchen sollte.
Bis bald eure Jutta
Mein Besuch im ZKM ist nun sicher schon 15 Jahre her - ein erneuter Besuch würde sich offensichtlich lohnen. Im Moment macht mich aber vor allem das Croissant mit Rührei an - ich bin wohl hungrig und damit leicht beeinflussbar 😄
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Ach wie schön liebe Jutta, so ein Mutter Sohn Wochenende mit solch guten kulinarischen Genüssen und Kunst ist doch wunderbar ! Ich freue mich mit Dir, dass ihr so ein Erlebnis zusammen erleben konntet.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Kerstin und Helga
Da hattet ihr wirklich eine tolle Zeit und viele Erlebnisse. LG Romy
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