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Nie wieder …


Als ich zu Beginn des Sommerurlaubes endlich im Auto saß, schwor ich mir nie wieder so bis an meine körperliche und psychische Grenze zu arbeiten so wie wie ich es wieder getan hatte.

Als Kitaleitung habe ich im Beruf Dauerstress, so wie viele in anderen Berufen auch. 
Das Gefühl diesen Job nicht mehr nach den gelernten und eigenen Ansprüchen machen zu können, belastet mich sehr.
Als dann die Anfrage vom Remote-Verlag für das Buch „Therapie To Go“ kam, ließ ich mir das Buch sofort zuschicken.
Mit dem Gedanken, wenn mir das Buch hilft, dann hat es einen super Blogpost verdient.

Wie es aber immer so ist, zeigte das Leben in den letzten Monaten mir noch viel mehr Höhen und Tiefen. Das Buch musste warten …


Zuerst fuhren wir wie geplant in die Bretagne.
14 Tage hatten wir einen sehr schönen Urlaub.
Eine Woche vor Urlaubende bekamen wir einen Anruf mit der Bitte sofort nach Hause zu kommen, weil meine Mutter im sterben liegt.

Wir sind sofort zu ihr gefahren.
Die Nieren arbeiteten nicht mehr. 
Die Situation war dramatisch, aber meine Mutter hat überlebt.
Vier Wochen lang haben wir dafür gekämpft…


Kaum dachte ich, jetzt haben wir alles überstanden - da erwischt es uns das erste Mal mit Corona.
Zuerst meinen Mann und mich 2 Tage später …

In diesem gesamten Zeitraum hatte ich viel Zeit zum Nachdenken über mein Leben und besonders meine Arbeitssituation.




Das Buch  aus dem Remote-Verlag lag immer noch auf dem Tisch, ohne dass ich einen Blick hineingeworfen hatte.
„Puh“ … „Therapie“ klingt so anstrengend…
„Ob ich dem folgen kann was eine Psychotherapeutin schreibt?“
So ähnlich waren meine Gedanken bevor ich den ersten Blick in das Buch „Therapie To Go“ machte.

Schnell wurde ich eines Besseren belehrt,
denn Sacha Bachim schreibt genau in der humorvollen und direkten Sprache wie ich es liebe.

Kleine Kostprobe:

„Als Psychotherapeut verfügt man über diesen riesigen Werkzeugkoffer. darin befinden sich ganz viele Zangen, Schrauben- und Sechskantdreher, die für alle Lebenslagen passen können. In der Therapie kann man Patienten dabei helfen, den einen passenden Ventilschlüssel zu finden, um den erwünschten Druckausgleich zu ermöglichen …

… Die Geheimrezepte für ein glücklicheres Leben werden hinter geschlossenen Praxistüren gehütet und immer nur einem Patienten nach dem anderen häppchenweise verraten. Eigentlich ziemlich dämlich, oder?
Aus diesem Grund habe ich jetzt ein Selbsthilfebuch geschrieben. …

… Mindestens eine Schraube haben wir schließlich alle locker!“


Wenn ihr jetzt denkt, dass ich euch meine „lockeren Schrauben“ verrate …
Nein … das ist mir dann doch zu privat und möchte ich hier nicht allen mitteilen.

Aber schauen wir nochmal auf meine Arbeitssituation. Die Arbeitsbedingungen haben sich in den 30 Jahren massiv verändert.
Die Ansprüche von allen Seiten sind gigantisch gestiegen. Die zur Verfügung stehende Zeit eines Teams ist aber unverändert oder sogar durch das fehlende Personal noch knapper.

Also wie mit der Frustration umgehen, dass ich den Forderungen des Trägers, der Eltern und der Kinder nicht nach meiner Zufriedenheit nachkommen kann?

Hier bin ich im Buch auf den richtigen Punkt gestoßen!
Ich muss mich ändern, denn die Rahmenbedingungen sind wie sie sind.

Nehme ich die Situation richtig war?
Bin ich zu gewissenhaft?
Wo will/darf ich mich abgrenzen?
Wie sage ich „Nein!“

Ja das Buch hat mich ins Nachdenken gebracht.
Jetzt heißt es am Thema dranbleiben.


Im Buch „Therapie To Go“ gibt es „100“ Psychotherapie-Tools.
Jedes Einzelne ist gut erklärt.
Ich kann da überraschenderweise mitreden, da ich als Erzieherin beruflich mit einigen davon regelmäßig arbeite.
Vielleicht kennt ihr auch den „Klassiker“ in der Kommunikationspsychologie - Schulz von Thun. 
Damit löse ich in der Arbeit über 90% von Streitsituationen.

Das Buch hat mir mal wieder die Augen geöffnet, dass ich mehr auf mich achte.
Denn um so besser es mir geht, um so leichter meistere ich die Probleme des Alltags.

Bis bald
Eure Jutta 




Von meinem iPhone gesendet

Kommentare

  1. Liebe Jutta,
    manchmal braucht man wirklich viel Puste und einen langen Atem. Das mit deiner Mama tut mir sehr leid.
    Das sind dann genau die Dinge, die zusätzlich auf einen zukommen, und in der Arbeit muss man gefühlt auch weit über 100% geben. Ich finde es momentan bei uns in der Arbeit wieder viel, viel leichter- wir haben wieder Pausen !!!!
    Auf einen selber aufpassen muss man unbedingt, aber ich denke gerade wir Frauen und Mütter sind da nicht wirklich gut darin. Seien wir lernfähig und tun es bevor es zu spät ist.
    In diesem Sinne, alles Liebe für dichund deine Mama,
    Herzensdrücker
    Gabi

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    Antworten
    1. Liebe Gabi,
      ja daran wird bei Stress im Beruf oft zu wenig gedacht, dass wir alle Zuhause noch ein Päckchen zum tragen haben.
      Manchmal sind es kleine Kinder, Haustiere, Schulden, Finanzielle Verpflichtungen oder einfach die "alten" Eltern.
      Da muss das Arbeitspensum einfach leistbar sein, oder man wenn man die Freiheit hat, muss man abwägen was wichtig ist und was "nice to have" ist.

      Ich freue mich, dass es bei dir in der Arbeit wieder leichter geht - Pausen sind wirklich wichtig.
      Da ich oft in der Pause "nur kurz" angesprochen werde, flüchte ich meistens aus dem Haus und gehe spazieren.
      Das ist gut für die Gesundheit und ich habe meine Pause dann wirklich für mich.

      Vielen herzlichen Dank für deine lieben Wünsche.
      Lass es dir gut gehen

      Löschen

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