Es geht um den Abend für mich selbst. Einen dieser seltenen Momente, an denen ich mich von den Anforderungen des Familienlebens zurückziehen darf, um einfach das zu essen, worauf ich Lust habe. Kein Kompromiss, keine Rücksicht auf andere Geschmäcker – nur purer Genuss.
Dann stelle ich mir etwas ganz Bestimmtes vor: ein Gericht, das leicht zuzubereiten ist, genau meinen Geschmack trifft und mir einfach Spaß macht. Vielleicht Sardinen in Öl mit scharfen, eingelegten Paprikas auf knusprigen Crackern. Oder perfekt gereiftes Sommerobst, das ich mit cremig-weicher Burrata auf Crostini häufe. Oder Seidentofu mit Frühlingszwiebeln, Tomaten und Chili Crisp. Diese kleinen, liebevoll arrangierten Mahlzeiten fühlen sich an wie eine kurze Atempause vom Alltag.
Auch wenn der Begriff „Girl Dinner“ in letzter Zeit durch soziale Medien geistert – mit hübsch angerichteten Snackplatten und improvisierten Mahlzeiten – steckt dahinter ein uraltes Konzept: Gerichte mit wenig Aufwand, aber großem Genuss. Ob für Berufstätige, die spät nach Hause kommen, Mütter, die schnell etwas Leckeres auf den Tisch zaubern müssen, oder einfach für alle, die sich etwas Gutes tun wollen – diese kleinen Mahlzeiten sind wahre Lebensretter.
Das Schöne daran: Snack-Gerichte sind grenzenlos vielseitig. Sie lassen sich beliebig anpassen – an den eigenen Geschmack, an die Menge, an die Situation. Sie funktionieren für einen Solo-Abend genauso gut wie für eine ganze Familie. In ihrer Einfachheit steckt eine fast magische Qualität. Jeder, der gerne kocht (oder einfach gerne isst), sollte sie im Repertoire haben – ganz egal, ob man ein „Girl“ ist oder nicht.
Wer Snackplatten liebt, weiß, dass eine gute Mahlzeit weit mehr sein kann als ein paar Reste aus dem Kühlschrank. Wenn du deine Lieblingszutaten immer griffbereit hast, wird ein Snack zur kleinen Feier deiner selbst. Und oft sind es genau diese Momente, in denen man sich erlaubt, ein Stück wirklich guten Käse, eine Scheibe Pastete oder frisch gepultes Krabbenfleisch zu genießen – einfach, weil man es wert ist.
Manchmal sind solche Mahlzeiten auch die beste Form der Resteverwertung: ein thailändisch inspirierter Reissalat aus den Resten vom Vortag oder geröstetes Gemüse, das man schon am Wochenende vorbereitet hat. Mit ein bisschen Planung wartet nach einem langen Tag ein köstlicher, unkomplizierter Genussmoment auf dich.
Im Grunde geht es bei einem Girl Dinner darum, spontan Zutaten zu kombinieren und daraus etwas Wunderbares entstehen zu lassen – ganz ohne Rezeptdruck, sondern mit Intuition und Lust am Genuss.
Eines meiner Lieblingsrezepte aus dem Buch ist übrigens die „ungefüllte Avocado mit Krabbe“ – simpel, frisch und voller Geschmack.
Georgia Freedman hat in „Girl Dinner“ eine inspirierende Sammlung solcher Rezepte zusammengestellt. Es ist ein Buch, das dazu einlädt, sich selbst wieder ein bisschen Zeit zu schenken – in der Küche, am Tisch, im Leben.
Erschienen ist das Buch im Callwey Verlag – und ich kann nur sagen: Es ist ein Genuss, Seite für Seite.
Bis bald eure Jutta








Kannte das Buch bisher noch nicht, aber es hört sich echt gut an! Kenne das zu gut, wenn man mal Zeit für sich hat möchte man sich selbst etwas gutes gönnen aber ohne ewig in der Küche dafür stehen zu müssen etc. es soll sich so einfach wie möglich anfühlen. Werd mir das Buch definitiv nochmal anschauen, danke für deinen Einblick. LG Lena
AntwortenLöschenGuten Morgen,
AntwortenLöschendieses scheint an mir vorbeigegangen zu sein, den diesen Begriff lese ich nun zum allerersten Mal. "Treibe" mich allerdings auch nicht in Instra, Facebook und wie sie alle heißen herum.
Wenn ich das richtig verstehe, ist es der Sinn einfach ohne "Rezeptdruck" für sich zu kochen.
Aber wieso kommt dann Frau Friedmann auf die Idee ein Buch mit Rezepten zu schreiben, was wiederum gekauft wird um dann doch nach Rezept zu kochen?
Aber das kann ja jeder für sich selbst entscheiden und andere werden es anders sehen.
L.G. und eine schöne Sonntag
von Hannelore
...na, ich hätte mich schon dazugesetzt ;O)
AntwortenLöschenSo lieben Gruß
Gabi
Ich mußte lachen, ob Hannelores Kommentar. Richtig, ist auch meine Meinung.
AntwortenLöschenMeine Schwester kocht immer so wie sie es mag und ein Rezept braucht sie selten. Hat auch Chemie studiert, wie mein früherer Chef auch und der meinte immer, ein Chemiker kann immer kochen und mixt und mixt und das wird auch gut. Recht hatte er.
Aber, die Leute kaufen ja alles und es kostet ja auch und der Verfasser will ja auch etwas verdienen.
Ich halte mich da an andere Rezepte.
Liebe Grüße Eva
Ouupps entschuldige bitte, das war die Schwabenfrau. Ich bin angemeldet, warum bin ich anonym.
AntwortenLöschenHTTP: Schwabenfrau.blogspot.de
Grüsse Eva