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Altenheime und Kitas während Corona … ich habe dazu etwas zu sagen


#Werbung für den kritischen Umgang mit News 
und 
jammert nicht ... werdet selber aktiv

Viele fragten mich in den vergangen Wochen, wie es mir damit geht meine Mutter im Seniorenheim nicht besuchen zu dürfen.
Gleichzeitig erhielt ich letzte Woche einen Kommentar von Conny, die unteranderem folgendes schrieb:

"Alte Menschen im Altersheim leben schlimmer als jeder Mensch im Gefängnis.
Besuchsverbot , essen allein auf dem Zimmer usw.
Wer stirbt, der ist z.zt. mutterseelenallein."

Genau das was Conny da schreibt, habe auch ich in verschieden Medien gelesen.
Doch meine Erfahrung ist eine ganz andere.
Eine POSITIVE …
Und darum ist es mir ein Bedürfnis dieses Thema für den heutigen Post aufzugreifen.

HIER und HIER habe ich ja schon über das Leben meiner Mama im Seniorenhaus geschrieben.

Wir ihr wisst sind wir absolut von der Einrichtung meiner Mama begeistert.
So auch jetzt!
KLASSE wie diese Einrichtung mit den Vorschriften zum Schutz der Senioren umgeht.




Zuerst kam die Vorschrift, dass keine Besuche in den Altenheimen zum Schutz der Senioren stattfinden darf.
Das ist ja auch vernünftig.
Doch wie lange soll das gehen?
Bis ein Impfstoff in 1 – 2 Jahren entwickelt ist?
Wer ist bis dahin vereinsamt?
Wer lebt dann noch?

Das sind alles Fragen, die sich die Mitarbeiter*innen, die Heimbewohner*innen und die Freunde und Familienangehörigen fragten?
Und genau aus diesen Sorgen und Fragen sind kreative Ideen entstanden.


Zuerst gab es eine Kooperation mit der Mittelschule am Ort.
Die Schüler durften nicht in die Schule aber sie brauchten sinnvolle Beschäftigung.
Und so entstand die Idee, dass die Kinder Briefe ins Seniorenhaus schreiben und die Senioren antworteten.
So entstanden Brieffreundschaften.

Als nächstes bekam das Seniorenheim vom Landratsamt 2 Tablets spendiert.
Den Betrag für das 3 Tablet spendeten mein Mann und ich.
Jetzt können damit alle Senioren mit ihren Lieben telefonieren und sich dabei sehen.

Noch schöner allerdings ist die dritte Idee des Seniorenheims …




Es wurde ein Tisch und Stuhl in den Garten gestellt.
3 m Abstand zum Zaun.
Schon über die Osterfeiertage konnte man einen Termin vereinbaren, damit man sich so ungestört unterhalten kann.
Diese Chance haben auch wir genutzt.
So sind mein Mann, mein Sohn und ich zu meiner Mama zu Besuch gefahren.
Bei schönstem Wetter haben wir uns mit Abstand unterhalten.
Wir durften sogar Ostergeschenke mitbringen.
Diese wurden aber unter besonderen Schutzmaßnamen entgegen genommen und bei Bedarf desinfiziert, bevor sie meine Mama in Empfang nehmen konnte.
Wir haben alle „vier“ das Treffen sehr genossen.

Uns ist klar, dass diese Art von Besuch nicht für jeden Heimbewohner*in
das Richtige ist …
Aber das Heim bietet auch bei Schwerkranken die Möglichkeit von 1 Stunde Besuch mit Schutzkleidung pro Tag an.
Im Seniorenhaus von meiner Mama arbeitet ein tolles Team.
Hier ist niemand einsam, da sich das Pflegepersonal extrem menschlich und liebevoll um die Bewohner*innen kümmert.
Ganz klar ist auch, dass hier niemand einsam stirbt.


Wie kommt es jetzt zu solchen Aussagen, dass die Menschen im Altersheim wie im Gefängnis leben?
Ich kenne 2 Altenheime durch meine Familie.
In jeder Einrichtung dürfen die Bewohner wie früher auch das Haus und das Gelände verlassen.
Sie sollen sich aber an die Schutzmaßnahmen der allgemeinen Bevölkerung halten.
NIEMAND ist dort eingesperrt.

Wie gehen wir also mit den Nachrichten in den Medien um?
Sollen wir alles glauben, was da geschrieben wird?

Ich denke eine gesunde Portion Skepsis ist immer gut.
Hinterfragt wo eine Nachricht herkommt.
Wer ist der Autor?

Gut ist, wenn ihr euch selber ein Bild von der aktuellen Situation machen könnt und dann eure eigene Meinung bildet.
Ist etwas nicht in Ordnung, dann werdet aktiv …
Aktiv werden heißt für mich, meinen Unmut zu äußern und selber aktiv werden, in dem ich kreative Ideen entwickle.
Denn es gibt wie wir alle wissen nicht nur schwarz und weiß … sondern es gibt unglaublich viele Nuancen und Möglichkeiten dazwischen, die wir nutzen sollten.

Ihr merkt, ich habe sehr viel zu diesen Themen zu schreiben …
Das nächste Thema, was die Gesellschaft gerade sehr erhitzt sind die eingeschränkten Kitas und Schulen.




Als Leitung einer Kita stehe ich an vorderster Front.
Bitte glaubt mir, wir wollen alle die Familien so schnell wie möglich entlasten und unsere Kinder wieder betreuen.
Es muss aber einen Schutz für das Personal geben!!!
Wie ihr aktuell merkt, braucht ihr uns jetzt und in der Zukunft ganz dringend.

Wir werden schrittweise und so schnell wie möglich die Kitas öffnen.
Bitte gebt uns aber noch ein paar Tage Zeit, die Öffnung so gerecht wie möglich vorzubereiten.
Niemand hat so eine Situation schon mal erlebt.

Ja wir machen gerade Fehler … aber wir evaluieren diese und lernen von Tag zu Tag besser mit den Vorschriften und den Möglichkeiten während der Pandemie zu arbeiten.
Sehr wertvoll sind für mich die Eltern, die sich höflich an mich wenden und mir ihre konkreten Wünsche mitteilen.
Ich wiederum sage den Eltern welche Möglichkeiten ich habe und was ich mir Wünsche.
So konnten wir schon ein paar Familien gut mit der Betreuung der Kinder helfen.

Familien die nicht in „systemrelevanten Berufen“ arbeiten konnten wir bisher noch keinen Platz anbieten.
Gerade diese Familien sind seeeeeeeeehr verärgert, was ich persönlich gut verstehen kann.
Sie haben das Gefühl in der Gesellschaft zu kurz zu kommen.
Sie wollen auch beachtet und entlastet werden.
Die aktuelle Lage auf der Welt durch Corona ist nun mal leider nicht „gerecht“.

Nur weil Eltern aus „systemrelevanten Berufen“ Kinderbetreuung haben, müssen sie in die Arbeit gehen und dabei ihr Leben durch die erhöhte Ansteckungsgefahr aufs Spiel setzen.
Manch einer der in den „systemrelevanten Berufe“ tätig ist würde vielleicht lieber zuhause bleiben und auf das eigene Kind aufpassen, als im Supermarkt oder im Krankenhaus unter erschwerten und teilweise gefährlichen Bedingungen zu arbeiten.
Denkt doch bitte mal darüber nach.

Herzliche Grüße,
Bis bald
Eure Jutta

Kommentare

  1. Hallo Jutta,
    oh wie schön es ist, das zu lesen...
    Es gibt ganz bestimmt so viel Gutes, worüber man berichten könnte.
    Und wie schön wäre es, wenn die Menschen alle mal über den Tellerrand hinausschauen würden.
    Liebe Grüße von
    Heike

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Heike,
      danke für deine lieben Worte ...
      Habe mich darüber sehr gefreut, denn ja es ist wirklich wichtig über den Tellerrand zu schauen.

      Löschen
  2. Liebe Jutta!
    Was für ein toller Post! Das mit dem Seniorenhaus Deiner Mutter finde ich klasse! Es gibt aber leider bei den Heimen große Unterschiede, wie in allen Dingen im Leben. Doch meine Eindruck ist, dass sich viele in dieser Zeit unglaublich viel Mühe geben, Lösungen zu finden und sehr kreativ sind! Eine gute Seite der ganzen Pandemie!

    Ein Journalist der SZ schrieb zu dem allgemeinen Unmut : " ... Heult leise... wir in Deutschland sind mit allem versorgt und leiden an keiner Stelle Not! .." Natürlich ist die Situation für viele schwierig und belastenden, doch in anderen Ländern sieht es viel schlimmer aus! Es ist ein Privileg in diesen Zeiten in Deutschland zu leben. Dafür sollte man Dankbar sein und nicht rumheulen. In Europa ist Deutschland das sicherste Land, weltweit hinter Israel auf Platz 2. Ich will die Situation nicht verharmlosen, doch ich finde eine Prise Optimismus tut uns allen gut!

    In diesem Sinne, bleib gesund und einen schönen Sonntag!

    Liebe Grüße
    Ulla

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    Antworten
    1. Liebe Ulla,
      die Zeiten sind so turbulent, dass ich gerade meinen gewohnten Rhythmus im Alltag schwer finde.
      Darum komme ich leider auch erst jetzt dazu dir zu antworten.
      Gerade dadurch, dass es uns so gut in Deutschland geht, haben viele das Gefühl, dass der Virus nicht so schlimm ist.
      Ich hoffe sehr, dass die Lockerungen uns allen gut tun und es keinen Rückschritt danach geben muss.

      Optimismus zu verbreiten ist aktuell sehr wichtig, gibt es doch viele Menschen in unserem Land die unter der Situation leiden.

      Bleib auch du und deine Familie gesund, liebe Ulla ...

      Löschen
  3. Liebe Jutta,

    ich sehe das auch so, daß wir in Deutschland dazu neigen, auf hohem Niveau rumzujammern. Wenn man so sieht, wie es woanders zugeht, haben wir es doch noch wirklich gut! Das sollte man wertschätzen. Und Nachrichten immer auf ihre Urheberschaft zu hinterfragen, ist mir schon lange ein Anliegen. Das sollte in diesen Zeiten ganz besonders praktiziert werden.

    Deine Mama kann sich glücklich schätzen, daß sie in einer so guten Einrichtung untergebracht ist. Allerdings gibt es auch andere, in denen es wirklich nicht so gut läuft. Ich verstehe, daß die Gefahren auch für die Angestellten dort minimiert werden müssen, aber wenn Angehörige nicht mehr zu Todgeweihten ins Hospiz dürfen (Quelle: öffentl. rechtl. Sender), dann finde ich das unzumutbar. Ist nur ein Beispiel.

    Ich habe natürlich auch für euch Kinder-Betreuer Verständnis, es ist einfach sehr schwierig, die Für und Wider abzuwägen. Ich kann aber auch Familien verstehen, die sich momentan zwischen Kinderbetreuung daheim und Home Office aufreiben. Ich sehe das in meinem Bekanntenkreis (also aus erster Hand). Und gerade jemand, der sich wie du täglich mit der Betreuung kleiner Kinder beschäftigt, wird nachvollziehen können, daß es sehr schwer bis unmöglich ist, sich dann noch "nebenher" Vollzeit im Home Office auf Kundenanrufe oder ähnliches zu konzentrieren. Ich glaube, da wird den Eltern auch zuviel aufgebürdet - zumindest wenn das noch über einen langen Zeitraum gehen solll.

    Ich habe kein Patentrezept, wie wir diesem ganzen Dilemma entkommen können. Ich hoffe nur, die Leute halten sich einfach weiter brav an die Verhaltensregeln, mit denen die weitere Verbreitung eingedämmt wird, damit wir alsbald in ein halbwegs "normales" Leben zurückkehren können.

    Ich drücke uns allen weiter die Daumen!
    Herzliche Grüße vom HirschEngelchen
    Anka

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    Antworten
    1. Liebe Anka,
      das mit dem Hospiz ist sehr traurig. Aber kann es sein, dass das nur die ersten paar Tage so war, bis auch die genügend Schutzkleidung bekommen haben.
      In vielen Fällen war zuerst ein STOPP und dann kamen zaghaft die ersten Lösungen ...
      Noch gibt es keinen genauen "Fahrplan" für meine Kita.
      Doch ich bin zu versichtig, dass wir eine gute Lösung für alle finden.
      Ich warte jetzt auf die Vorgaben aus dem Referat, die vermutlich morgen kommen werden.
      Danach können wir im Einzelfall planen.

      Auch ich bin gespannt, wenn irgendwann wieder so etwas wie "Normalität" in unserem Leben statt finden kann.

      Bitte pass auf dich auf ...

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